Freitag, 13. Oktober 2017

Rezension "Stalker"

"Stalker" von Louise Voss & Mark Edwards
 Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
  
Zum Inhalt:

In diesem Buch geht es um Alex, der sich als Student in einem Schreibworkshop anmeldet und um Siobhan, die die Dozentin dieses Kurses ist. Für Alex ist es Liebe auf den ersten Blick - er hat noch nie so für eine Frau empfunden, sie ist für ihn absolut perfekt. Nun versucht er, sie auch auf sich aufmerksam zu machen. Dies macht er allerdings auf eine nahezu besessene Art und Weise. Er findet heraus wo sie wohnt, macht ihr Geschenke, beschafft sich sogar einen Schlüssel zu ihrem Haus, um sich dort in ihrer Abwesenheit umzusehen und herauszufinden wie sie lebt. Dabei liest er in ihrem Tagebuch und entwendet die Daten ihrer Kreditkarte. Das könnte noch ewig so weitergehen, bis es plötzlich zum Tod einer jungen Frau kommt.


Meine Meinung:

Es fiel mir nicht leicht, in dieses Buch hineinzufinden. Das Buch ist im Tagebuch-Stil sowohl aus der Sicht von Alex als auch aus der Sicht von Siobhan verfasst. Auf diese Weise wirkte der Stil fast schon distanziert und kühl, was auf eine gewisse Art aber irgendwie zum Inhalt des Buches gepasst hat. Durch den Fokus auf zwei Personen könnte man denken, dass die Geschichte einseitig erzählt würde, dies war aber nicht der Fall, im Gegenteil ich hatte zu jedem Zeitpunkt das Gefühl nahezu alles über die beiden Hauptcharaktere und alles wichtige zu den anderen beteiligten Personen zu kennen. Und durch die genutzten Tagebucheinträge wusste man trotz des eigentlich neutralen Schreibstils alles über Alex, Siobhan und ihre jeweiligen Gefühle in den unterschiedlichen Situationen.
Durch den lebendigen und zugleich distanzierten Stil war es für mich unglaublich spannend zu lesen. Man hatte beim Lesen sehr viele Infos, die man verarbeiten musste, gleichzeitig waren durch die unterschiedlichen Sichten immer kleine Cliffhanger eingebaut, die erst später aufgelöst wurden. Wenn man beispielsweise aus der Sicht von Alex gelesen hat und danach die Sicht von Siobhan dran war, wurde nicht immer sofort die vorangegangene Situation aufgelöst, sondern erst im weiteren Verlauf des Kapitels darauf eingegangen. So konnte ich ab einem gewissen Zeitpunkt, zu dem ich allerdings erstmal durch Gewöhnung an den besonderen Schreibstil gelangen musste, das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Außerdem war der Stil nach der Eingewöhnungsphase sehr schön leicht und flüssig zu lesen, so dass die Seiten nur so dahin flogen.
Die beiden Hauptcharaktere sind sehr speziell, beide sind auf ihrer eigene Art und Weise irgendwie verrückt und bauen sich ihre Scheinwelt auf. Nach außen hin ist dies aber von den meisten Menschen gar nicht wahrnehmbar, dort wirken sie zwar etwas eigenartig, aber deutlich abgeschwächt im Gegensatz zu ihrer wahren Natur. Beide waren mir nicht sonderlich sympathisch, was aber meinem Interesse an der Geschichte nicht weiter geschadet hat. Eher im Gegenteil: Durch die eindeutige und klare Ausarbeitung der Charakterzüge war es relativ leicht die beiden zu verstehen. Trotzdem waren die nächsten Handlungen nicht vorhersehrbar, das Ende und die vielen Wendungen waren zwar schon etwas konstruiert, haben allerdings auch für die wunderbare Spannung gesorgt. 
Trotzdem muss ich leider anmerken, dass es aus meiner Sicht kein richtiger Thriller ist. Es ist zwar eine großartige Spannung vorhanden, die richtigen Thrillerelemente fehlten jedoch einfach. Wer das Buch als Spannungsroman liest, wird jedoch nicht enttäuscht werden, sondern ein schönes, interessant geschriebenes Buch vor sich haben. Aus diesem Grund verteile ich 3,5 von 5 Sternen.


Details zum Buch:

 Titel - Stalker
Autor - Louise Voss & Mark Edwards
Genre - Thriller
 Verlag - btb
Preis - 9,99€
Seitenzahl - 410 Seiten

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