Montag, 9. Oktober 2017

Rezension "Das Mädchen aus dem Norden"

"Das Mädchen aus dem Norden" von Katarzyna Bonda
 Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
  
Zum Inhalt:
Es geht um Sasza Zaluska, eine ehemalige Polizisten, die in England lebt und inzwischen als
Profilerin arbeitet. Sie kehrt mit ihrer kleinen Tochter in ihre Heimat Polen zurück und möchte dort eigentlich ein ruhiges Leben führen. Sie wird jedoch mit einem Auftrag konfrontiert, den sie nicht ablehnen kann und der ihr gewünschtes ruhiges Leben ordentlich durcheinander bringt. Schließlich kommt es zu einem Mordfall, der mit Saszas Ermittlungen in Zusammenhang steht.
Schnell stellt sich die Frage, wie genau die Ereignisse zusammenhängen und wie der Mordfall und Saszas Auftrag mit dem Geschehen aus der Vergangenheit in Verbindung stehen.

Meine Meinung:

Ich muss sagen, dass ich diesem Buch leider etwas zwiespältig gegenüber stehe. Der Klappentext hat mich direkt angesprochen und auch jetzt finde ich noch, dass er sehr vielversprechend kling und Hoffnungen auf einen großartigen Thriller macht. Diese Hoffnung wurde meiner Meinung nach nicht so wirklich erfüllt, da zwar einerseits die Geschichte wirklich schön geschrieben ist, der Schreibstil lässt sich wunderbar lesen und man merkt gar nicht, wie schnell die Seiten teilweise dahinfliegen.
Aber mir ist es trotzdem sehr schwer gefallen der Handlung zu folgen, da es viele Personen in unterschiedlichen Handlungssträngen gibt, die alle auf irgendeine Weise miteinander in Verbindung stehen. Durch die eingewobene Geschichte, die in der Vergangenheit spielt, wurde zwar eine schöne Spannung aufgebaut, die jedoch dadurch zunichte gemacht wurde, dass es immer gedauert hat wer an dem Geschehen beteiligt ist und was derjenige in der heutigen Geschichte für eine Rolle spielt. 
Es gibt sehr viele Personen und Charaktere, die für das Verständnis des Buches wichtig sind und leider haben diese vielen Personen auch sehr viele unterschiedliche Namen. Für ein und dieselbe Person gibt es zig verschiedene Bezeichnungen. Einige davon wurden nur oder fast nur in der Vergangenheit genutzt und andere sind in der Gegenwart aktuell. Sie werden mit Vor- oder Nachnamen angesprochen und haben Spitznamen oder Abkürzungen der normalen Namen, die verwendet werden. Ich musste sehr häufig überlegen wer genau gemeint ist und was diese Person in der anderen Zeitebene für eine Rolle gespielt hat. Es gibt zwar am Ende des Buches ein Namensverzeichnis, das habe ich aber zum einen erst entdeckt als ich mich bereits fast bis zum Ende durchgekämpft hatte, zum anderen sind da die unzähligen Spitznamen und Abkürzungen nicht mit aufgeführt. Wenn es also ein Problem beim Zuordnen der Persönlichkeiten gibt, hilft dieses Verzeichnis einem nur eingeschränkt weiter, da die normalen Namen noch am leichtesten zu merken und zuzuordnen sind. Das ganze wird zusätzlich erschwert durch die Tatsache, dass es sich um ein polnisches Buch, also auch um polnische Namen handelt, die aufgrund der Fremdartigkeit ohnehin schon schwer zu merken sind.
Trotz meiner Schwierigkeiten mit den genutzten Namen fand ich das Buch eigentlich ganz gut gelungen. Die aufgebaute Spannung hat dafür gesorgt, dass ich immer weitergelesen habe, auch wenn ich mich dafür erstmal bis ca. Seite 200 durchkämpfen musste, da insbesondere vorher einfach nicht viel passiert ist. Mir war aber Sasza einfach sehr sympathisch und auch die Korruption, um die es zu einem großen Teil geht, ist spannend und irgendwie einfach schön dargestellt worden.
Insgesamt würde ich dem Buch also unentschlossene 2,5 von 5 Sternen geben. Wer kein Problem mit vielen komplizierten Namen hat, wird in diesem Buch einen tollen, spannenden und schön geschriebenen Thriller finden.
Details zum Buch:

 Titel - Das Mädchen aus dem Norden
Autor - Katarzyna Bonda
Genre - Thriller
 Verlag - Heyne
Preis - 16,99€
Seitenzahl - 648 Seiten

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen