Freitag, 14. April 2017

Rezension "Wenn das Eis bricht"

"Wenn das Eis bricht" von Camilla Grebe
Danke an vorablesen.de für dieses Rezensionsexemplar!

Zum Inhalt:

"Wenn das Eis bricht" ist ausgezeichnet als Psychothriller. Es geht darin um drei Hauptpersonen, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird. Ganz am Anfang des Buches geschieht, wie bei es bei Thrillern nun mal üblich ist, ein Mord. Schnell werden einige Ähnlichkeiten zu einem Mord hergestellt, der bereits 10 Jahre früher geschehen ist, doch ebenso schnell steht fest, dass es doch einige Abweichungen zu diesem früheren Mord gibt. Die Polizei rund um den Ermittler Peter nimmt ihre Arbeit auf und versucht erst einmal herauszufinden, wer denn die Ermordete ist, da das am Anfang noch völlig unklar ist, da die Leiche in einem fremden Haus gefunden wurde. Es kommen außerdem noch Hanne und Emma als erzählende Personen vor, wobei die Geschichte von Emma im Gegensatz zu denen der beiden anderen in der Vergangenheit spielt, begonnen mit einer Zeit zwei Monate vor dem Mord. Hanne hat früher als Psychologin an dem ersten Mordfall mitermittelt und soll jetzt ebenfalls ihr Wissen zu dem neuen Mord beisteuern, da sich die Polizei von ihr wichtige Erkenntnisse erhofft.


 

Meine Meinung:

Mir hat dieses Buch grundsätzlich wirklich ganz gut gefallen. Der Mord am Anfang des Buches ist zwar brutal, wird aber nur kurz, knapp und sachlich dargestellt, also nicht 'ausgeschlachtet'. Mich persönlich stören auch brutal geschriebene Thriller nicht, aber es ist auch immer wieder schön einen Psychothriller zu lesen in dem dann nicht so stark auf die Todesumstände eingegangen wird. Leider kam nach dem durchaus interessanten Anfang dann ein Teil, der sich deutlich mehr gezogen hat und einige Längen aufwies. In diesem Mittelteil ist einfach nicht viel passiert, es war für mich zeitweise mehr ein Spannungsroman als ein Thriller. Gegen Ende des Buches kommt es - wie bei vielen Psychothrillern - zu einem Plot Twist, der einiges klarstellt und Personen in einem anderen Licht zeigt, ab diesem Zeitpunkt wurde das Buch für mich wieder richtig spannend und ich habe das Ende in einem Rutsch weggelesen.
Wie bereits erwähnt, wurde das Buch aus der Sicht von drei verschiedenen Charakteren erzählt, wobei es durch eine Erwähnung des Namens der jeweiligen Person vor dem Kapitel sehr klar erkennbar war um wen es dann gehen sollte. In den Kapiteln kam es dann immer wieder zu Rückblenden in die Vergangenheit, die teilweise nicht so leicht einzuordnen waren und etwas Konzentration erforderten, um sich zurechtzufinden. Auch die Geschichte von Emma, die ja ohnehin schon in der Vergangenheit spielt, hatte noch zusätzliche Rückblenden eingebaut, wodurch es einen zeitweise verworrenen Eindruck gemacht hat, der sich allerdings immer wieder aufgelöst hat.
Der Schreibstil der Autorin war in diesem Buch wirklich besonders. Teilweise wirkte der Satzbau dabei fast etwas abgehackt, man kommt immer wieder kurz ins Stocken. Nach einigen Kapiteln Eingewöhnungsphase ist es jedoch deutlich leichter damit klarzukommen. Es ist auf jeden Fall ein neuer und gewöhnungsbedürftiger, aber kein schlechter Stil.
Die über 600 Seiten kamen mir überhaupt nicht wie so viele Seiten vor, da die Schrift doch relativ groß war und außerdem die Seiten einen deutlich breiteren Rand aufweisen als andere Bücher. Dadurch lässt es sich auch in sehr kurzer Zeit gut lesen und man braucht nicht so lange wie von der Seitenzahl vergleichbare Werke.

Alles in allem hat das Buch mich überzeugt, aber es war nicht umwerfend, deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen dafür.



 Details zum Buch:

Titel - Wenn das Eis bricht
Autor - Camilla Grebe
Verlag - btb
Preis - 15€
Seitenzahl - 606

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